Punkt 4. Bericht des Amtsleiters über aktuelle Aufgaben. Hannes Langen erklärt, wie üblich, dass sein Bericht schon an die Abgeordneten verteilt sei zum Mitlesen. Er berichtete über die Auslastung im Kita-Bereich. Dort gibt es zur Zeit 686 Betreuungsverträge inklusive der Kinder, die in anderen Gemeinden in die Kita gehen. Das sei stabil geblieben. Obwohl die Ausnahmegenehmigungen langsam abgebaut werden, stehen in Woltersdorfer insgesamt 682 Plätze zur Verfügung. Wir liegen damit sehr nahe am Bedarf. Viel kritischer sieht es aber im Hortbereich aus, dort treffen jetzt die Jahrgänge ein, die vor Jahren in die Demos-Siedlung und ins Lerchenfeld zogen. Das kann auch dem Schreiben vom 17. Januar von der staatlichen Schulbehörde an die Grundschule entnommen werden, darin werden für das Schuljahr 2014/15 vier erste Klassen für Woltersdorf genehmigt, bisher waren es drei. Im Bereich Ordnungsangelegenheiten vermeldete er, es gibt 334 Hunde im Ort. Dann bedauerte er sehr, dass die Anzahl von Verkehrsordnungswidrigkeiten mit Knöllchen, die im Jahr 2012 noch 535 Fälle umfasste, aufgrund von reduziertem Personal im Jahr 2013 auf 282 Fälle sank. Danach bedankte er sich bei den Anliegern, dass sie bei dem nun doch einsetzenden Winter ihren Räum- und Streupflichten gewissenhaft nachkamen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr verwies er auf die umfangreiche Statistik, die den Abgeordneten als Dokument vorlag. Nur soviel, es gab im Sommer 160 Einsätze, 50 Noteinsätze und 20 Brände.
Gordon Eggers fragte nach, was aus den Unterschriften der beiden Schulen unter dem Dokument zur Schulleitplanung geworden sei. Ob sie nun endlich vorliegen, das ewige Nachfragen sei zeitraubend. Hannes Langen erwiderte lapidar, sie wurden als Kopie verteilt (Anmerkung: Ich hatte den Eindruck, dass da der Verteiler nicht so richtig geklappt hat, einige Abgeordnete zeigten deutlich, dass sie nichts bekamen).
Monika Kilian wollte wissen, wieso der Pflegevertrag mit der Firma für die Holzfassade an der Kita “Haus der kleinen Strolche” nicht weiter geführt wurde. Hannes Langen erläuterte, dass sie nach dem Vertrag im Haus suchten und einen aus dem Jahr 2007 fanden. Bis 2011 lief der bauliche Unterhalt der Einrichtung, also der Vertrag. Bis heute wurde kein Neuer abgeschlossen. Monika Kilian meinte dazu, dass die Holzpflegearbeiten weitergeführt und dafür Geld eingeplant werden sollte. Auch Gordon Eggers war erstaunt, dass so ein sensibler Baustoff, wie Holz, nicht dauerhaft gepflegt werde und äußerte sein Unverständnis darüber, dass mit der Firma kein neuer Vertrag abgeschlossen wurde (Anmerkung: Für die Weiterführung des Vertrages wäre der Bürgermeister zuständig. Warum hat Vogel keinen Neuen abgeschlossen? Hat er wegen Flughafendemos, Grundstückskauf und seinen Vereinsgründungen keine Zeit für seinen Job gehabt? Jetzt muss die Bevölkerung von Woltersdorf über Steuern für die Schlamperei blechen).
Holger Dymke wollte vom Bürgermeister wissen, wieso das Leitbild-Ergebnis in der Schublade verschwinde. Daraufhin knurrte der BM, dass die Reaktionen der Abgeordneten darauf gleich Null gewesen waren. Er werde es in der neuen Gemeindevertretung wieder rausholen, um es abzuschließen (Anmerkung: Wobei die Statistiken wertlos sind, weil Fragebögen durch Fehler in der Software an Computern mehrfach ausgefüllt werden konnten und das Bild verfälschen. Auch Bürgermeisters Leitbild kostet das Geld der Bürger dieser Gemeinde).
Punkt 5. Diskussion und Information Obdachlosigkeit. Hannes Langen erläuterte, aufgrund eines aktuellen Falles, sei dieser Punkt wieder auf der Tagesordnung gelandet. Bis dato konnte kurzfristig über die GWG Wohnraum beschafft werden. Durch den Verkauf von Wohnungen geht es nicht mehr (Anmerkung: warum verkauft die GWG Wohnungen? Die Bauten wurden doch einst als soziale Leistung der Gemeinde für die Bürger geschaffen. Davon erfährt der Bürger nur so nebenbei, weil das immer im nichtöffentlichen Teil ausgekungelt wird).
Auch mit den umliegenden Gemeinden läuft nichts mehr. Im Jahr 2011 konnte Fürstenwalde noch helfen. Allerdings hat der Obdachlose ein Recht an seinem Wohnort untergebracht zu werden, besonders wenn es Familien mit Kindern betrifft. Deshalb wurde auf den ehemaligen DAK-Stützpunkt am Thälmannplatz zurückgegriffen. Gleichzeitig machte Hannes Langen darauf aufmerksam, dass sie die Obdachlosen nicht als Sozialpartner begleiten können, dazu fehlt das Personal, deshalb sind sie im Gespräch mit der Gefas. Er möchte das Ganze in Form einer Satzung regeln, um in Fällen von Obdachlosigkeit mit eigener Unterkunft und Rettungsplan arbeiten zu können.
Gordon Eggers wollte wissen, wie viele Fälle es bisher gab, wie viel Geld die Gemeinde dafür aufgewandt habe und wie die Einrichtung sein werde. Hannes Langen antwortete, dass es in den letzten drei Jahren vier Fälle gab. Zur Vorhaltung von Unterkünften wird allgemein mit 80,00 Euro pro Monat gerechnet. Die weiteren Kosten sind individuell zu sehen, je nach Fall.
Jens Mehlitz und auch Monika Kilian fanden den DAK-Stützpunkt als Unterkunft für Obdachlose ungeeignet. Langen erklärte, das Bauamt habe keine Einwände (Anmerkung: Das Bauamt ist ebenfalls Langens Bereich). Auch wenn keine Heizung vorhanden sei, könne elektrisch geheizt werden. Es soll ja keine Luxusunterkunft werden. Auf die Frage von Jutta Herrmann, ob man bei anstehender Zwangsversteigerung auf die Leute rechtzeitig zugehe, antwortete Hannes Langen, dass sie nicht einfach hingehen dürfen und fragen, ob sie helfen können, das ginge nicht (Anmerkung: Zwangsversteigerungen und Ähnliches zeichnet sich über lange Zeit ab. Da kann sich jeder Betroffene rechtzeitig an die Gemeinde wenden).
Holger Dymke wies darauf hin, dass pauschal von Obdachlosigkeit gesprochen werde, er glaubt, dass es hier eher um drohende Wohnungslosigkeit gehe, das sollte differenziert werden (Anmerkung: so sehe ich das auch, der Begriff Obdachlosigkeit greift hier nicht richtig).
Punkt 6. Diskussion und Information Vereinsförderung. Bürgermeister Vogel erklärte, dass dieser Punkt wieder aufgenommen wurde, weil nur der Sportverein Fördermittel erhalten habe. Es liegen noch Anträge aus dem letzten Jahr vor. Der Kämmerer habe, so Vogel, noch einmal 5.000 Euro lockergemacht und deshalb schlägt er vor, dieses Geld dem Verein Seimitsu zu geben. Er habe dafür auch schon eine Beschlussempfehlung erarbeitet. Außerdem regt er an, dass der Punkt 1 der Vereinsförderrichtlinien für dieses Jahr aufgehoben werde. Dieser Punkt muss neu formuliert werden und deshalb sollte heute beschlossen werden, die alte Regelung aufzuheben, um ihn dann in der neuen Gemeindevertretung neu zu diskutieren. (Anmerkung: Der Punkt 1 der Vereinsförderung befindet sich am Ende dieses Artikels).
Monika Kilian meinte dazu, erst mal etwas zur Erhellung. Sie, der Bürgermeister, wollen jetzt den Beschluss zur Vereinsförderung aufheben. Im Juli wird sich aber noch keiner hinsetzten und Neues beschließen. Sie könne nachvollziehen, dass dieser Beschluss verändert werden muss, aber deshalb muss er nicht heute außer Kraft gesetzt werden. Da gibt es einen Termin, nämlich der 30. Juni, bis dahin müssen die Förderanträge eingereicht sein, das ist für den Haushaltsplan notwendig. Wir können heute nur über Veränderungen diskutieren, mehr nicht. Der BM fand, dass heute alle damit überfordert seien. Alexandra Doernbrack verwies auf die Kommunalverfassung. Der Tagesordnungspunkt beinhaltet keine Beschlussempfehlung und darf deshalb nicht eingebracht werden. Monika Kilian stellte fest, dass heute nicht beschlossen wird, welche Vereine mit den 5.000 Euro bedacht werden. Gordon Eggers regte an, die betreffenden Vereine noch einmal zur nächsten Sitzung einzuladen.
Hannes Langen kartete nach, im Finanzausschuss wurde gesagt, dass sich der Sozialausschuss mit der Vergabe des Geldes befassen soll. Außerdem könne laut Kommunalverfassung auch ein Antrag gestellt werden, dass mit dem Geld der Verein Seimitsu gefördert wird. Der BM schlug vor, dass der Kämmerer die 5.000 Euro “blind” einstelle. Dieter Gresse sagte, dass diese 5.000 Euro sehr kontrovers im Finanzausschuss diskutiert wurden. Es gab einen Vorschlag, diese 5.000 Euro zur Reduzierung des Defizites im Haushalt zu verwenden. Außerdem kennen viele Verein diese Förderrichtlinien nicht (Anmerkung: stehen auf der Webseite der Gemeinde unter Vereine und sind leicht zu finden).
Monika Kilian erklärte, wer Geld will muss sich auch um die Richtlinien kümmern. Waltraudt Hochmuth verwies darauf, dass Mietförderung nicht in den Richtlinien stehe. Kerstin Klawonn wies darauf hin, dass Seimitsu zur Zeit kein Training in Woltersdorf durchführe, warum dann heute der Antrag des Vereins als Einziger hier vorliegt. Vogel knurrte zurück, der Verein bietet für Kinder (ca. 60) hier Training an. Monika Kilian erklärte noch einmal, dass es nur um die Anträge aus der Sitzung vom 23. Oktober 2013 gehe, es können keine neuen Anträge hinzukommen. Es handelt sich um die Rheumaliga, die Volkssolidarität, den WCV06 und Seimitsu. Dann wollte Monika Kilian wissen, was nun in der Richtlinie verändert werden sollte. Der Bürgermeister erklärte, dass er sich die Anträge noch einmal durchgesehen habe und nicht möchte, dass das Gießkannenprinzip angewandt werde.
Holger Dymke fragte nach, was denn nun anstelle von Projekten gefördert werden solle. Der BM erklärte, er habe sich in anderen Gemeinden umgesehen und da gebe es z.B. die pro Kopf- oder Raumförderung. Die Diskussion ging hin und her. Einig war man sich darin, keine mitgliedersoziale pro Kopf Förderung zu wollen. Es kam der Vorschlag, den Punkt 1 zu splitten in 1a Projekt und 1b Mietförderung. Hannes Langen brachte beide Teile zusammen und schlug vor, dass der Punkt 1 der Förderrichtlinien umgenannt wird in Projektförderung und die Mietförderung dem Punkt 2 “Nutzung kommunaler Räume” zugeschlagen wird. Monika Kilian fand diesen Vorschlag in Ordnung.
Kommentar: Wie kommt der Kämmerer zu der Aussage, die Einnahmesituation hat sich verbessert, er kann 5000 Euro lockermachen? Vor noch nicht einmal vier Wochen war solche Verbesserung nicht absehbar, in weite Ferne gerückt. Was sind das für zusätzliche Einnahmen? Der Bürgermeister hat sich vehement dagegen gewehrt, dass der gesamte Förderbetrag von 40.000 Euro an den Sportverein geht. Er fand es unfair, dass einer alles bekommt und alle anderen leer ausgehen. Soweit mag ich mich dem Bürgermeister anschließen. Hier im Sozialausschuss greift Vogel auf das gleiche unfaire Prinzip zurück. Er, der Bürgermeister, möchte die gesamten 5.000 Euro einem einzigen Verein, Seimitsu, in den Rachen werfen. Die anderen Drei, die Volkssolidarität, die Rheumaliga und der WCV06 sollen, nach seinem Willen, wieder leer ausgehen. Warum will der Bürgermeister hier einen Verein überproportional bevorzugen? Hier sollte gesundes Misstrauen einsetzen! Insbesondere wenn man an seine Aktivitäten in der Körnerstraße, bei der Vergabe des Sommerfestes, dem Schiffsanleger und der Krokodilsbucht denke.
Anhang:
1. Vereinsförderung
Die Gemeinde Woltersdorf fördert nach Haushaltslage gemeinnützige Vereine und Initiativen bürgerschaftlichen Engagements auf Antrag.
Die Projektanträge für das Folgejahr sind jeweils bis zum 30.06. des Vorjahres zu stellen. Projektanträge sollen das gemeinnützige Projektziel ausreichend beschreiben (Fördergegenstand, -würdigkeit und -fähigkeit), den Bedarf begründen (Förderbedürftigkeit), den Umfang der Kofinanzierung am Gesamtprojekt erkennen lassen (Eigen-, Drittmittel) und mindestens 500,-€ umfassen (Geringfügigkeitsgrenze).
Der Sozialausschuss gibt auf der Grundlage dieser Anträge unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit eine Empfehlung zur Berücksichtigung im Rahmen der Haushaltsplanung.